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Mauga | Inner Landscapes

Die Zusammenarbeit mit der Kölner Choreographin Suna Göncü und die Fertigung des Bühnenbildes für ihr Tanz- projekt “Inner Landscapes”, das im Rahmen der Reihe “Fused” im Auftrag des Krefelder Kulturbüros im Dezember 2005 uraufgeführt wurde,  waren für mich eine große Herausforderung.

Sehr schnell war in ersten Gesprächen deutlich geworden, dass unser Ziel nicht ein klassisches Bühnenbild war. Meine Aufgabe sollte nicht darin bestehen, den optischen Hintergrund für ein Bühnen- projekt zu schaffen, sondern vielmehr den Tanzboden. Die diesem Ansatz zugrunde liegende Idee war, den herkömmlichen Entstehungsprozess zu verkehren: Das Bühnenbild ist nicht Ergänzung des tänzerischen Geschehens, sondern Ausgangspunkt und figürliche Grundlage für die Entwicklung der Choreographie.

Im Sommer dieses Jahres begann ich mit der Herstellung der Entwürfe im Maßstab 1:10, aus denen die Choreographin, die Tänzerin und ich schließlich einen zur Vergrößerung auf das erforderliche Maß von 8 x 8 Metern auswählten.

Diese Arbeit erfolgte innerhalb von zwei Wochen in einem großen Raum der Fabrik Heeder, den mir das Kulturbüro zu Verfügung gestellt hatte, und war auf vielfache Weise bemerkenswert und ungewöhnlich:

Ich malte mein Bild, indem ich mich auf ihm bewegte, mit Pinseln, Quasten und Rollen, genoss die Freiheit und Großzügigkeit der Fläche und erlebte Malen in einer völlig neuen Perspektive. Im Ergebnis stellt es für mich einen außerordentlichen Reiz dar, die Zweidimensionalität des Bildes durch die tänzerische Bewegung in eine dritte Dimension überführt zu sehen. Das Bild gewinnt dadurch über seine visuelle Ästhetik hinaus ein eigenes Leben

Losgelassen hat mich das Thema „Tanz“ seither nicht mehr. Wachgehalten wurde mein Interesse zudem durch den Umstand, dass die Stadt Krefeld inzwischen zu einer der landesweit etabliertesten „Tanzstädte“ gezählt werden kann und die Möglichkeiten, in den Genuss modernen Tanzes zu kommen, vielfältig sind. Beispielhaft sei nur das vom hiesigen Kulturbüro organisierte Tanzfestival „Move“ erwähnt.

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Die Darstellung von Tanz, die Reflexion tänzerischen Ausdrucks ist in der bildenden Kunst bekanntlich ein schon in der Antike anzutreffendes Motiv. In dieser Tradition habe ich inzwischen zahlreiche Bilder gemalt, in denen die tänzerische Bewegung an sich in den Mittelpunkt des Bildes gestellt ist oder auch nur als Zitat am Rande aufscheint, so oder so aber die subjektive und begrenzte Wirklichkeit metaphorisch überschreitet.

Dass ich im November des Jahres 2008 beim 6. Kunst-Carree in Köln, das unter dem Thema „TanzSequenzen“ stand, den zweiten Preis gewinnen konnte, hat mich natürlich in der Beschäftigung mit diesem Thema weiter bestärkt.

Die Kunsthistorikerin Brigitte Hellwig äußerte sich bei der Preisverleihung so:

 

„Mauga Houba-Hausherr bedient sich vieler Stilelemente für die Bildkomposition, die wir beim Tanz auch wiederfinden: Akzentuierung, Balance und Kontrast, Symmetrie und Asymmetrie. Ihr Bildaufbau gleicht einer choreo-graphischen Komposition.“

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