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Mauga | Polarlichter

Nirgends ist mir das Wechselspiel von Licht und Schatten, die Variabilität von Licht überhaupt gegenwärtiger geworden als imhohen Norden Skandinaviens. Die malerische Auseinandersetzung mit Landschaftsmotiven in zum Teil rasant wechselnden Lichtverhältnissen ist eine ebenso schwierige wie spannende Herausforderung. Im Zuge meiner zahlreichen Reisen nach Nordeuropa aber sind  nicht nur die überwältigenden Landschaften, sondern auch die dortigen typischen Himmelserscheinungen, ganz besonders die Faszination des Polarlichtes zu einem wichtigen und häufigen Motiv meiner Malerei geworden.

Inspiriert durch meine Bilder entstand aus der Feder der polnischen Lyrikerin Ewa Parma das folgende Gedicht:

Ewa Parma   

Maugas Polarlichter

Polarlichter sind das nicht,

sondern SIE, die uns Signale senden

aus ihrer Welt

Gelb bedeutet endlich!

Grün -  o, ihr habt Bäume...

Blau - wir sehnen uns auch,

Rot - hab Acht, Mauga!

 

Aber vielleicht ist es auch Gott,

der heute nicht schlafen kann und möchte,

dass ihn endlich jemand bemerkt -

wie ein Junge,

der allzu früh ins Bett gescheucht

unter seiner großen Bettdecke 

deren Muster mit der Taschenlampe beleuchtet.

Mal sind es blaue Bärchen,

mal rote Herzen

oder große, gelbe Schmetterlinge.

Wenn ihn dann aber endlich jemand sieht

und ihm zuwinkt,

löscht er rasch das Licht

und beginnt zu schnarchen

Ok, das ist nur Lichterspiel,

die Wirkung eines arbeitenden Hirns,

eines Sehorgans und

ungestillter Wünsche.

Aber auch wenn es jenseits der Polarnacht nichts gäbe,

sollen wenigstens die Lichter bleiben,

diese Blitze auf der Leinwand

kurz wie das Leben 

und eben so

nicht nachzuahmen

 

 

Übersetzung aus dem Polnischen von Johanna Kern und Michael Hausherr; den Originaltext finden Sie hier

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